Hallo Leute,

Ich wollte mir mal von euch einen Rat abholen. Das ist KEIN Scherzfaden oder so, sondern vollkommen "seriös".

Im Grunde bin ich relativ zufrieden mit mir selbst. Relativ wenige Charakterschwächen, netter Kerl, seh dufte aus, Körper geht auch klar, freundlich, hilfsbereit und immer gut zu Vögeln. Im Grunde kommt jeder mit mir gut klar und ich habe selten größere Probleme mit meinen Mitmenschen.

Natürlich hab ich auch ne Schattenseite.... Ich bin ab und zu etwas "stur" und oft auch unpünktlich, aber das ist nicht das Problem über das ich mit euch reden will.

Es geht um meine Einstellung zu bestimmten Tätigkeiten, wie Klausuren schreiben, Amtsanträge ausfüllen, E-Mails beantworten, "Zurückrufen", Haus putzen usw. usw.

Ich bin ein Aufschieber! Ich schiebe wirklich so gut wie ALLES auf. Am liebsten natürlich solche "Kleinigkeiten", wie Anträge fürs Amt, Abgabetermine für Hausarbeiten, Bewerbungen und solche Sachen. Damit habe ich mir in meinen 25 Jahren schon SOOOO viel Ärger eingebrockt. Es ist einfach unglaublich.
Ich war schon in der Grundschule immer derjenige, der irgend was zuhause vergessen hatte. Die Klasse fährt in die Lochmühle... Huch, wer hats vergessen?
Später auf der weiterführenden Schule genauso. Hausarbeit stand an und wann war meine Hauptarbeitszeit? Genau, einen Tag vor Abgabetermin. Ich erinnere mich noch an einen 1.Mai, wo alle Saufen waren und ich wie ein Wahnsinnger bei meinen Kumpels geklingelt habe, weil ich am nächsten TAg meine Abschlussarbeit im Leistungskurs ausdrucken musste.... Mein Drucker war natürlich leer.

Später dann genauso... Anmeldeschluss fürs Studium verpasst Erstmal nen Jahr arbeiten. War jetzt nicht unbedingt tragisch, hätte man aber auch bessser machen können....

Momentan wieder das Gleiche. Hätte mich bis zum Sommer für nen Master einschreiben müssen, hab ich aber nicht..... Jetzt hock ich hier und muss irgend nen Motivationsbrief schreiben. AHHH, und anstatt den zu schreiben, schreib ich das hier auf der Zähne?!?!

Versteht ihr ungefähr mein Problem? Ich lebe einfach in den Tag hinein und verdränge (ja, wirklich VERDRÄNGE) wichtige Sachen auch, wenn sie wirklich nicht viel Arbeit machen. So bekomme ich z.B. monatlich ne Art Bafög. Dafür muss ich alles viertel Jahr ne Studienbescheinigung einschicken. Das Formular auszufüllen dauert 3 Minuten.... WIE OFT hab ich den Brief noch am letzten Tag per Einschreiben losgeschickt? WIE OFT hab ich mit der Sachbearbeiterin telefoniert und ihr irgend ne Story erzählt?! Maaannn, das stresst einfach.

Dabei ist es ja nicht so, dass ich wirklich faul wäre. Ich kann mich studenlang mit irgend was beschäftigen. Gestern z.B. habe ich einfach mal so einen 10 seitigen Aufsatz über das Sarrazin-Thema geschrieben, mit Quellenangabe, Bildern usw. Leute, die das dann lesen, fragen mich immer wie lange ich daran saß und wenn ich sag "naja so 3 Stunden" glauben sie das nie.

Ähnlich sieht es mit BB aus. Ich könnte STUNDEN damit verbringen Ernährungspläne zu schreiben, neue Artikel zu lesen oder irgend was dazu zu schreiben.

Aber warum kann ich das nicht, bei solchen Kleinigkeiten, die wirklich nur kurz dauern, aber unheimlich wichtig sind? Wieso kann ich die Prioritäten nicht einfach mal ändern? Wieso kann ich den inneren Schweinehund nicht einfach mal besiegen, obwohl ich WEIß welche Konsequenzen es haben wird? Wäre ich allgemein ein fauler Hund würde ich es ja verstehen, aber das bin ich nicht. Ich sag halt immer "Morgen". Morgen, morgen, morgen und dann ists zu spät. Ich HASSE Morgen. Aber irgend wie schaffe ich es einfach nicht wichtige Sachen zu machen, lange BEVOR sie fertig sein müssten.

Es ist ja auch klar, dass das mir schadet. Oft bin ich total gehetzt oder im Kopf nicht frei, weil ich eben die Sche1ße mal wieder aufgeschoben habe....

Ich denke ihr könnt euch ein Bild machen. Für gute Ratschläge bin ich offen.