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Nachtrag zum Tod einer 16jährigen während lowcarb Diät
Dussel hat uns darauf aufmerksam gemacht:
Vor kurzem ist ein junges 16-jähriges Mädchen, welches eine Atkins-Diät verfolgte aufgrund fatalem Herzversagen gestorben [Stevens A, Robinson DP, Turpin J, et al. "Sudden cardiac death of an adolescent during dieting." Southern Medical Journal. 2002;95:1047-1049].
Ich habe mal danach gesucht, und folgenden Nachtrag gefunden:
Comment in:
South Med J. 2003 Mar;96(3):322; author reply 322-3.
Sudden cardiac death of an adolescent during dieting.
Stevens A, Robinson DP, Turpin J, Groshong T, Tobias JD.
Department of Child Health and Anesthesiology, University of Missouri, Columbia 65212, USA.
We describe a 16-year-old girl who had sudden onset of cardiorespiratory arrest while at school. She had recently attempted weight loss using a low-carbohydrate/high-protein, calorie-restricted dietary regimen that she had initiated on her own. During resuscitation, severe hypokalemia was noted. At postmortem examination, no other causes for the cardiac arrest were identified. Toxicologic findings were negative. The potential role of the dietary regimen as a contributing factor to the hypokalemia and subsequent cardiac arrest are discussed.
Publication Types:
Case Reports
PMID: 12356106 [PubMed - indexed for MEDLINE]
Hypokalemie= Kaliumgehalt (Blut) unter Norm.
Während meiner unheiligen Experimente mit dieser Ernährungsform war Kalium immer ein Hauptproblem (auch in Diskussionen mit evos.de, Tengler kam das zur Sprache). Ich halte es weiterhin für problematisch, diesen Mangel mit Supplementen (auch nicht die hochdosierten aus der Apotheke) auszugleichen, denn für alle Vitamine und Mineralstoffe gilt:
Die biologisch aktivste ist die natürlich vorkommende Form.
http://www.medihoo.net/vitmin/min/min5-k.php3
Wir haben damals auch mit Ernährungsprogrammen/Analysen nur schwer diese Richtwerte einhalten können (es fehlte immer 1-2 g pro Tag, selbst bei noch so viel Brokkoli, Pilzen und anderen KHarmen Kaliumträgern).
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sehr komisch. scheint dies (kaliummangel) nur ein phänomen der AD bzw. keto zu sein ?! denn insofern auf genügend gemüse während dieser diätform geachtet wird, nehmen im durchschnitt die meisten personen in der diät mehr gemüse (und somit kalium) zu sich als bei "normalkost". der wegfall von brot und obst wird doch eigentlich durch den vermehrten gemüsegenuss mehr als nur kompensiert ( wenn ich mir so den kaliumgehalt der einzelnen lebensmittel vor augen führe).
C.
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Ich moechte zuerst dazu einfach nur sagen das das ein sehr tragischer Fall ist und der Familie/Freunden mein Beileid aussprechen..... 
Desweiteren wundere ich mich das man durch erhoeten Gemuesekonsum und suplementierung den Kaliumhaushalt nicht ausgleichen kann, was uns ja mal wieder deutlich vor Augen fuehrt, wie viel, oder besser wie wenig wir immer noch ueber den menschlichen Koerper wissen und wie gross die Spannbreite bei der individuellen Reaktion eines menschlichen Koerpers auf verschieden Ernaehrungsformen ist.......
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Ja, ja, die armen irren 16-Jährigen!
Liegt wohl eher an jenem "Übertreibungs-Gen", was Jugendliche scheinbar in sich tragen, deren Drang nach Grenzwerterfahrungen und dem auch mir noch gut erinnerlichen "Viel-hilft-viel-Verhalten", dass typisch für Heranwachsende ist, und weniger an der Kh-armen Diät als solcher.
... nach dem Motto: Entweder ich töte mich durch Drogen oder durch Fettsucht oder durch Magersucht oder durch durchtanzte Alkohol- und Extasy-Nächte mit anschließender Dehydrierung oder durch ungeschützten Sexpartnerwechsel oder, oder, oder ... oder durch Selbstmord ...
@ eisenbär:
Bei Fleisch-, Brokkoli-, Spinat-, Nüsse-reicher Ernährung plus evtl. 1 Brausetablette Kalinor täglich fehlen 1-2g ??? Verzeihung, aber du spinnst oder lügst.
Gruß
PS.: Natürlich auch von mir ein aufrichtig gemeintes Beileid an die Hinterbliebenen!
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 Zitat von jimmy.klitschi
@ eisenbär:
Bei Fleisch-, Brokkoli-, Spinat-, Nüsse-reicher Ernährung plus evtl. 1 Brausetablette Kalinor täglich fehlen 1-2g ??? Verzeihung, aber du spinnst oder lügst.
Du solltest hier besser nicht wegen alter "offener Rechnungen" persönlich werden.
Zu den künstlichen Nahrungsergänzungen habe ich meine Meinung abgegeben, der Rest ist einer Nährstoffanalyse über mehrere Wochen entsprungen (und die Aussage ist nicht nur von mir, sondern auch u.a. von Dr. Tengler mit seinem Analyseprogramm sowie in Telefongesprächen mit ihm bestätigt worden). Natürlich kann man das ausgleichen, wenn man es weiß, bzw. Kaliumhaltiges wie Brokkoli sowieso auf dem täglichen Plan steht (aber wieviele machen sich täglich diese Mühe?). Nichts weiter wollte ich damit zum Ausdruck bringen: Bei dieser unsinnigen Ernährungsform muss man besonders aufs Kalium achten, warum das so ist, zeigt dir jedes Nährstoff- Analysetool.
Nebenbei finde ich es schon etwas eigenartig, daß man in dieser Form (Ballaststoffe/Mineralien/Vitamine) überhaupt achtgeben muss, bei einer Ernährungsform, die so nahe an der Form liegen soll, die für unsere steinzeitlichen Vorfahren das Optimum dargestellt haben soll. Für mich eines der offensichtlichsten Zeichen einer von der Natur so nicht vorgesehenen Ernährungsform.
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Mal ne Frage, ist in kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln mehr Kalium drin als in anderen oder wieso bekommt man bei der AD ein Defizit? Ich ess nie Spinat und hatte bisher noch nie Probleme mit zu wenig Elektrolyten aber ich mach auch keine AD.
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Bin ja nur ein (nicht locker lassender) medizinischer Laie:
http://www.ernaehrung-fuer-gesundhei...re/Kalium.html
Kaliummangel (Hypokalämie) entsteht durch vielfältige Ursachen, wie Verwendung von Diuretika, chronische metabolische Alkalose, diabetische Ketoacidose, Fisteldrainagen (Galle, Darm Pankreas), Diarrhöen jeglicher Ursache, Anorexia nervosa und Ödembildung.
Hm, diabetische Ketoacidose kommt der Sache schon nahe. Vielleicht gibt es da sogar einen Kaliumversenkenden biochemischen Vorgang bei Ketonämie (was meinen die Docs dazu? ) ?
http://www.ernaehrung-fuer-gesundhei...iummangel.html
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60-kg-Experte/in
Hallo Eisenbär, bin zwar wie Du Laie, aber was ich dazu weiß: Normalerweise geht eine Azidose mit Hyperkaliämie einher (und umgekehrt), sowie eine Alkalose mit Hypokaliämie. Die diabetische Ketoazidose ist ein Sonderfall, weil dort durch den Wegfall der Insulinwirkung der Blutglucosespiegel drastisch ansteigt, somit Glucose im Harn ist (Glucosurie); Folge ist osmotische Diurese mit renalen Verlusten von Na und K. Durch verminderte Aktivität von u.a. Na/K-ATPasen (insulinmangelbedingt) kommt es aber zu einer relativen Verschiebung von K intrazellulär nach extrazellulär; im Endeffekt ist es aber durch das "Ausschwemmen" von K eine negative K-Bilanz. Bei Insulingabe hat man dann schlagartig eine Hypokaliämie. Soviel zur Sonderform des diabetischen Komas/diabet. Ketoazidose.
Bei einer ernährungsbedingten, metabolischen Azidose (Deine konkrete Frage) wird allerdings u.a. durch H+ die Na/K ATP-ase gehemmt, Kalium bleibt vermehrt im Blut-->Hyperkaliämie. Also keine Versenkung bei Azidose!
Deshalb nehme ich eher an, daß der Kaliummangel bei der 16-jährigen also keine Folge einer Azidose war (bedingt durch Ketonkörperbildung, was an sich bei Atkins wahrscheinlicher wäre) - das würde ja wenn schon dann zu einer Hyperkaliämie führen- sondern einfach ernährungsbedingt viel zuwenig zugeführt wurde bzw. der Stoffwechsel einfach infolge der radikalen und schädlichen Diätform entgleist ist und u.a. zu einer Hypokaliämie geführt hat.
Diese Diätform kann man einfach niemandem mit gutem Gewissen empfehlen.
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In der Keto ist es völlig problemlos genügend Kalium zu bekommen, wenn man sich nicht gerade nur von Köse ernährt.
Mit 10 Eiern, 300g Schinken, 500g Salatgurke und 100g Erdnüssen bekomme ich 3500 mg Kalium, wobei der Bedarf beim Erwachsenen so bei 2000-3000mg liegt.
Somit ist die Keto wohl nicht schlimmer als andere Diäten.
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 Zitat von bulkolly
Somit ist die Keto wohl nicht schlimmer als andere Diäten.
Denke ich auch! Eine KH arme Ernährung ist sicher nicht ungesünder als eine Low Fat Ernährung.
Wie lange hat die 16Jährige denn Low Carb gelebt?
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