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60-kg-Experte/in
@Eisenbär
Kann Dir da nur zustimmen.
Trotzdem finde ich, daß die körperlichen Proportionen in Bezug auf Fett-/Muskelverteilung und auch die Gewichtsabnahme im weiteren Sinn deutlich durch andere Faktoren beeinflußt werden. Das ist eben für mich der Punkt, wo ich sage, gut, die Energiebilanz ist schon entscheidend. ABER: Wer abnehmen will, will ja dann auch eine entsprechende Figur haben (in Hinblick auf Fett-/Muskulaturverteilung).
Konkret möchte ich hier noch 2 Dinge ansprechen, die man überdenken sollte:
1)Aussagen wie "Wenn man abnehmen will ist es egal, wann am Tag, was und wie man ißt, es muß nur die Kalorienbilanz negativ sein".
2) Diätformen, bei denen zB nur ein mal am Tag eine Riesenportion gegessen wird (WD).
Zum 1. Punkt: Oft bewähren sich alte Überlieferungen aus der Volksmedizin und stellen sich in der wissenschaftlichen Medizin dann als wiss. fundiert heraus. Nicht umsonst heißt es, daß man abends wenig essen sollte-diese Erfahrungswerte sollte man nicht vergessen.
Vor kurzem habe ich von Studien gelesen, davon eine aus Deutschland, bei denen zweifelsfrei nachgewiesen wurde, daß bei 2 Probandengruppen bei isokalorischer Ernährung die eine Gruppe, die NUR abends aß, deutlich mehr zunahm als die andere Gruppe, die dasselbe über den Tag verteilt aß (Kalorienüberschuß). Soviel zur E-Bilanz als fixer Maßstab.
Ich möchte damit nur sagen, daß die E-Bilanz unter wiss. Standardbedingungen gilt, aber der menschliche Stoffwechsel mit all seinem GIP, VIP, Glucagon, Insulin, CCK etc. funktioniert eben nicht standardisiert über 24 Stunden, sondern in der Nacht (Schlaf) wird die zugeführte Energie anders verwertet. Das war übrigens auch die Schlußfolgerung der Studien, daß der "Verdauungsstoffwechsel" nachts offensichtlich anders funktioniert, als es der Theorie einer "konstanten Energiebilanz" ("nur weniger essen...") entspricht, mit dementsprechend unterschiedlichen Auswirkungen auf Lipogenese, Proteolyse, Gluconeogenese etc. als standardisiert. Zum 2. Punkt: Bei einem momentanen Riesenangebot an Energie (kcal), also bei einer einzelnen Mahlzeit, wird natürlich ein Teil davon in Speicherfettgewebe eingebaut, das ist klar. Wenn man jetzt sagen würde, nur die Kalorienbilanz über den Tag ist wichtig, also der Körper muß ja das auch später wieder abbauen um den Grundumsatz erhalten zu können, sollte man folgendes nicht vergessen: Die meisten Leute haben ihre Problemzonen (Bauch, Brust, Hüfte etc.), die einerseits durch eine große lokale Zahl an Fettzellen, andererseits durch geänderte Rezeptorverteilung (v.a. alpha2) charakterisiert ist. Das heißt, daß die überschüssige Energie in Form von Fett proportional besonders stark in den Problemzonen landet.
Natürlich baut der Körper dann Reserven ab, um den GU zu erhalten (stur nach Energiebilanz). Nur-er nimmt sicher nicht zuerst die Fettdepots aus den Problemzonen in Angriff (sonst wären es ja keine), sondern bezieht die Energie aus anderen Gebieten bzw. über den Proteinkatabolismus (Muskulatur). Außerdem hat das längerfristig (wie auch die Bedingungen unter Punkt 1) sicher Auswirkungen auf den GU.
Für mich bleibt also als einzig sinnvolle "Diät"Form eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung mit (gegenüber unserer Standardernährung in Mitteleuropa) leicht erhöhtem Eiweiss- und vermindertem Fettanteil. Diese Ernährung muß man nach der Diät (Kalorienrestriktion) nicht ändern, womit die Chance auf den JoJo-Effekt sinkt, und man nimmt eher an denen "richtigen" Stellen ab.
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